Meere Klima und Ökosystem – die Alge als zukunftsfähige Fischalternative
November 2025 – Durch unseren hohen Fischkonsum werden die Meere überfischt, Lebensräume zerstört und ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht gebracht, was auch ihre wichtige Rolle im Klimaschutz gefährdet. Zudem sind viele Fische durch Mikroplastik und Schadstoffe belastet, da wir große Mengen Plastik in die Ozeane eintragen. Algen stellen daher eine nachhaltige, umweltfreundliche und nährstoffreiche Alternative zum Fisch dar, die die Meere entlastet und unsere Ernährung gesünder machen kann.
Unser wachsender Fischkonsum hat enorme Folgen für die Ozeane. Laut dem WWF werden heute global so viele Fische gefangen, dass die Meere nicht mehr nachkommen: Etwa 38 % der Fischbestände gelten bereits als überfischt, weitere 51 % sind bis an ihre Grenzen befischt. Im Mittelmeer sind sogar 60 % der Bestände betroffen.
Diese Überfischung bedeutet nicht nur, dass einzelne Fischarten verschwinden können, sie gefährdet ganze marine Ökosysteme. Viele Fangmethoden sind extrem zerstörerisch: Grundschleppnetze zerstören den Meeresboden und reißen dabei unzählige andere Tiere mit ins Netz, sogenannte Beifänge. Darunter sind Jungfische, Meeressäuger und Seevögel. Diese Tiere haben keine Überlebenschance und werden häufig tot oder verletzt zurückgeworfen.
Auch für die Menschen hängen viele Leben von der Fischerei ab, vor allem in Entwicklungsländern, in denen Fischfang eine wichtige Einkommens- und Nahrungsquelle darstellt.
Unsere Meere sind weit mehr als nur ein Fischgeschäft: Sie regulieren Klima und steuern globale Stoffkreisläufe. Sie tragen erheblich zur Klimastabilität bei, weil sie große Mengen CO₂ aufnehmen und speichern sowie Sauerstoff produzieren.
Wenn marine Ökosysteme durch Überfischung und zerstörerische Fangmethoden gestört werden, leidet auch diese Funktion: Lebensräume gehen verloren, Biodiversität sinkt und mit ihr die Fähigkeit der Ozeane, Klima und Umwelt zu regulieren. Darüber hinaus zerstört unsere Art des Fischfangs oft auch ganze Meeresböden und damit wichtige Ökosysteme. Umweltbundesamt+2Greenpeace Österreich+2
Neben der bloßen Übernutzung ist Fisch als Lebensmittel zunehmend problematisch: Fische nehmen Mikroplastik und Schwermetalle auf, über das Wasser, verunreinigte Nahrung oder Umweltverschmutzung. Leider verschleiern viele Labels und Fangmethoden diese Belastungen, sodass Konsument*innen oft nicht wissen, wie belastet ihr Fisch tatsächlich ist. Umweltorganisationen fordern daher mehr Transparenz und einen bewussteren Fischkonsum.
Hinzu kommt: Der Plastikmüll, den wir ins Meer eintragen. Weggeworfene Netze, Verpackungen oder Mikroplastik verschärft die Situation weiter und belastet die marine Umwelt nachhaltig.
Angesichts dieser Probleme wächst das Interesse an pflanzlichen und nachhaltigen Alternativen zum Fisch, allen voran Algen. Forschungsteams entwickeln inzwischen Lebensmittel auf Algenbasis, z. B. veganen „Thunfisch“ aus Meerespflanzen, um Fischgerichte ohne Belastung der Meere möglich zu machen.
Algen bieten viele Vorteile: Sie belasteten die Meere nicht durch Fang, benötigen keine Schleppnetze und keine Massentierhaltung. Zudem können sie unter kontrollierten Bedingungen auch im Inland mit salzigem Grundwasser und LED-Licht kultiviert werden. Dies zeigen Projekte, die Algenanbau für zu Hause oder für die urbane Landwirtschaft vorsehen.
Damit bieten Algen nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine zukunftsfähige Alternative: Sie helfen, die Meere zu entlasten und gleichzeitig unsere Ernährungsgewohnheiten umweltfreundlicher zu gestalten.
Mit unserem heutigen Fischkonsum betreiben wir in vielen Regionen faktisch Meeresplünderung: Viele Fischbestände sind überfischt, ganze Ökosysteme leiden unter zerstörerischer Fischerei, Meere verlieren ihre natürliche Klimafunktion und gleichzeitig landen belastete Fische auf unseren Tellern.
Algen können einen Ausweg bieten: als nachhaltige, umweltfreundliche und ökologisch sinnvolle Alternative zum Fisch ohne Überfischung, ohne Meereszerstörung, ohne belastete Lebensmittel. Wer also bewusst isst und nicht nur den eigenen Teller, sondern auch die Welt im Blick hat, sollte den Blick stärken: auf Algen statt auf Fisch.
Mehr dazu:
https://www.peta.de/themen/fisch-essen/
https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/meere/fischerei
https://www.brot-fuer-die-welt.de/blog/klimagerechtigkeit-auf-ozeanen-und-in-fischerei/
https://inhouse-farming.com/de/die-messe/algen
https://www.dw.com/de/forschende-entwickeln-fisch-alternative/video-74668883