Lavendelöl aus Potsdam – Batterie der Zukunft

Juli 2025 –Lavendel ist vielen als Duftpflanze bekannt – doch in Potsdam könnte er zum Energiespeicher der Zukunft beitragen. Forschende am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung haben aus Linalool, einem Hauptbestandteil von Lavendelöl, und Schwefel ein neuartiges Material entwickelt. Damit lassen sich Natrium-Schwefel-Batterien langlebiger und leistungsfähiger machen. Solche Batterien könnten eines Tages Strom aus Wind- und Solaranlagen speichern und so die Energiewende entscheidend voranbringen.
Das Besondere an Natrium-Schwefel-Batterien: Sie bestehen aus Stoffen, die auf der Erde reichlich vorhanden sind – ganz anders als Lithium oder Kobalt, die unter großem Aufwand und oft mit Umweltschäden abgebaut werden müssen. Bisher litten sie jedoch unter einer zu kurzen Lebensdauer. Hier setzt die Potsdamer Forschung an: Die Wissenschaftler entwickelten winzige Nanokäfige, die die störenden Schwefelverbindungen „einsperren“. Dadurch bleiben die Batterien stabil und können auch nach 1500 Ladezyklen noch mehr als 80 Prozent ihrer Kapazität speichern.
Für den Unterricht bietet dieses Projekt einen spannenden Einblick: Naturstoffe wie Lavendelöl können mit moderner Nanotechnologie kombiniert werden, um ganz praktische Probleme zu lösen. Schülerinnen und Schüler sehen daran, wie Chemie, Physik und Nachhaltigkeit zusammenspielen, um innovative Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.
„Mit einem kreativen Blick auf die Natur finden wir Antworten auf die Energiewende“, erklärt Gruppenleiter Paolo Giusto. Vielleicht wächst also in Potsdam die Idee für Batterien, die schon bald in Schulen, Häusern und Städten erneuerbare Energie speichern könnten – inspiriert von einer Pflanze, die jeder aus dem Garten kennt.
Mehr lesen
https://www.mpg.de/24072688/natrium-schwefel-batterie-lebensdauer
https://www.mpikg.mpg.de/6841711/flowerpower